Bis 2050 soll der Gebäudebestand in der EU nach der neuen EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie dekarbonisiert sein, also ohne fossile Brennstoffe auskommen. Durch Wärmeschutz und erneuerbare Energien müssen die Heizenergieverbräuche im Gebäudebestand (rund 21,5 Mio. Gebäude) und bei Neubauten (derzeit ca. 200.000 Wohneinheiten pro Jahr) drastisch gesenkt werden. Gut gedämmte neue oder sanierte Gebäude – z. B. KfW-Effizienzhäuser, Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser – brauchen regenerative, hocheffiziente und vernetzte Heiztechnik, die auf den reduzierten Wärmebedarfs des Gebäudes exakt abgestimmt ist.
Die Wärmeleistung moderner Holzfeuerstätten, wie Kachelöfen, Kaminöfen, Kamine oder Heizkamine, lässt sich durch richtige Dimensionierung und spezielle Speichertechniken auf den niedrigen Wärmebedarf moderner Gebäude zuschneiden. Öfen mit Speicheraufsätzen oder wärmespeichernden Ofenverkleidungen geben z. B. ihre Wärme gleichmäßig über lange Zeit ab. Besonders vorteilhaft sind Ofensysteme, die Feuer und Wasser für hohen Wärmekomfort verbinden. Sogenannte wasserführende Kachelöfen, Heizkamine, Kaminöfen oder Pelletöfen sind mit einem Wasserwärmetauscher ausgestattet. Über diesen gibt der Ofen einen gewissen Teil seiner (überschüssigen) Wärme an das ihn durchströmende Wasser ab, das in einen zentralen Pufferspeicher geleitet wird. Von diesem Speicher aus wird die Zentralheizung und die Brauchwarmwasserbereitung unterstützt: So erzeugt der Ofen neben der Wärme im Aufstellraum auch warmes Wasser für Küche, Bad und zum Heizen. Eine wasserführende Feuerstätte kann das Herzstück eines intelligent geregelten Hybrid-Heizsystems sein, bei dem regenerative und herkömmliche Energiequellen über den Pufferspeicher vernetzt sind. Intelligente Steuerungs- und Regeltechnik sorgt für einen flexiblen, bedarfsgerechten Energiemix, bei dem regenerative Energien Vorrang haben. Eine Holzfeuerung mit Wassertechnik unterstützt und entlastet die Hauptheizung. Richtig dimensioniert kann sie beispielsweise in einem hochgedämmten Haus – auch gemeinsam mit einer Solarthermie-Anlage – die alleinige Wärmeversorgung übernehmen.
Kleinkachelöfen (auch Speicheröfen) sind für einen niedrigen Wärmebedarf ausgelegt, arbeiten sehr effizient und kommen mit wenig Brennstoff aus. Auf kleiner Grundfläche bieten sie ein attraktives Feuererlebnis über eine große Sichtscheibe. Die „kompakten Wärmewunder“ mit hohem Wirkungsgrad erzeugen durch ihre große Speichermasse im Inneren und den Kachelmantel behagliche, milde Strahlungswärme, die über viele Stunden abgegeben wird.
Eine Holzfeuerstätte für ein modernes Gebäude oder einen energetisch sanierten Altbau sollte nur vom Ofen- und Luftheizungsbauer geplant und realisiert werden. Der kompetente Fachmann stimmt das System auf den Wärmebedarf ab, kümmert sich um das Zusammenspiel mit Lüftungsanlagen und um die Vernetzung mit anderen Wärmeerzeugern.
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