Wer mit dem regenerativen und CO2-neutralen Energieträger Holz heizt oder künftig heizen will, sieht sich in den Medien immer wieder konfrontiert mit kritischen Fragen zu Umweltverträglichkeit und Emissionen, zu gesetzlichen Regelungen bzw. Verboten und zur richtigen Handhabung im Praxisbetrieb. Manche Beiträge befeuern die Diskussion auf unsachliche Weise und verunsichern Verbraucher. Viele fragen sich „macht Heizen mit Holz noch Spaß oder eher ein schlechtes Gewissen?“. Muss man etwa fürchten, von Nachbarn, im Freundes- und Bekanntenkreis als Umweltsünder abgestempelt zu werden?
Um es vorweg zu nehmen: Soziale Ächtung muss keiner befürchten, der einen modernen Kachelofen, Heizkamin, Kamin oder Kaminöfen vorschriftsmäßig mit dem richtigen Holz befeuert. Denn die heutigen Geräte erfüllen alle die strengen gesetzlichen Emissions-Grenzwerte, die in der verschärften 2. Stufe der ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) festgelegt sind.
Zudem sind Holzfeuerstätten neueren Datums deutlich sauberer als bisher dargestellt: Das Umweltbundesamt hat in einer Neuberechnung der Gesamtemissionen der Holzfeuerungsanlagen (Emissionsberichterstattung bis 2015) jetzt auch die positiven Effekte durch moderne, saubere Neuanlagen und durch stillgelegte Altanlagen berücksichtigt. Zuvor wurden die Emissionsbilanzen mit Emissionsfaktoren des veralteten Anlagenbestands von 2005 abgeschätzt, was höhere Emissionen ergab. Nun zeigt sich: die Novelle der 1. BImSchV, die 2010 und 2015 die Staubgrenzwerte für Festbrennstofffeuerungen in zwei Stufen erheblich verschärft hat, wirkt sich ganz konkret aus.
Von 2010 bis 2015 sanken die Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen insgesamt um rund ein Drittel. Ihr Rückgang war deutlich stärker als bei anderen Feinstaub-Quellen (Schüttgutumschlag, Straßenverkehr, Industrie, Energie und Landwirtschaft). Der Anteil der Holzfeuerungen an den Feinstaubemissionen (PM10) in Deutschland sank von 11,7 Prozent (2010) auf 8,2 Prozent im Jahr 2015. Bei den noch feineren PM2,5-Emissionen ging der Anteil der Holzfeuerungen von 22 Prozent (2010) auf 17,4 Prozent im Jahr 2015 zurück.
Um es klar zu sagen: Heizen mit Holz ist nachhaltig, entlastet die Umwelt durch Einsparung von Kohlendioxid und fossilen Brennstoffen. Die heutige Generation an Festbrennstofffeuerstätten ist hinsichtlich ihrer Emissionen stark optimiert und mit moderner Verbrennungstechnik ausgestattet. Die Geräte emittieren sieben bis zehnfach geringere Staubmengen als noch in den 70er-Jahren, haben hohe Wirkungsgrade und erfüllen die verschärften Anforderungen der 2. Stufe der 1. BImSchV. Moderne, emissionsarme Feuerstätten, die nach dem 1. Januar 2015 eingebaut wurden, dürfen deshalb auch bei Feinstaubalarm, wie beispielsweise in Stuttgart, betrieben werden. Man kann die behagliche Zukunftswärme also guten Gewissens genießen. Wer eine Neuanschaffung oder einen Austausch seiner bestehenden Holzfeuerstätte plant, ist bei einem Ofen- und Luftheizungsbauer auf der sicheren Seite.
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